Anmerkung: Dummerweise hat mir meine Photobearbeitungssoftware, bzw. deren Lizenz einen Strich durch die Rechnung gemacht (ich habe geglaubt, diese Software sei gratis) und so kann ich momentan keine Fotos hochladen, da diese zu gross sind (jedes Foto manuell anzupassen macht einfach keinen Spass).

Zudem bin ich mit meinen Schilderungen immer etwas im Rückstand. Dies hat damit zu tun, dass ich am Reisen und nicht am Computer bin. Es macht mir sehr viel Spass, meine Reiseerlebnisse weiter zu geben, ich möchte aber meine kostbare Zeit nicht damit verbringen, immer irgendeinem Internetanschluss nachzurennen. Ich bin momentan an anderen Hotspots sehr viel mehr interessiert. Ich hoffe du hast Verständnis dafür und freue mich, wenn du auch in Zukunft wieder mal bei mir reinschaust.

Viel Spass

Fitschu

15.03.08  Ankunft in  Neuseeland

Ich bin hin und hergerissen, ob ich an dieser Stelle noch etwas von Australien erzählen soll oder nicht. Eigentlich beginnt hier unser Neuseeland Abenteuer.

Bevor wir dieses beginnen konnten, hatten wir aber noch ein anderes Abenteuer zu bestehen. Und dieses begann in Australien. Unser Flug von Melbourne nach Auckland führte uns zunächst nach Brisbane. Dort angekommen hatten wir rund zwei Stunden Aufenthalt, bis wir um 18:10 nach Auckland abheben sollten. Sollten...

Ein Blick auf die Anzeigetafel verriet, dass wir mit zwei Stunden Verspätung um 20:10 abfliegen werden. Mit einer (momentanen) Ankunftszeit um ca. 03:00 hätten wir unser Hotel eigentlich gar nicht buchen müssen.

Aber es sollte noch viel dicker kommen.

Nachdem wir uns irgendwo im Abflugbereich gemütlch eingerichtet hatten, hörten wir, mehr zufällig, dass einige Leute mit einer Paciflcblue-Mitarbeiterin über einen abgesagten Flug nach Auckland sprachen. Ein weiterer Blick auf die Anzeigetafel bestätigte diese Absage.

Nun begann das Spiessrutenlaufen.

Wenn ich hier auf alle Details eingehen wollte, würdest du dich wohl langweilen und ich würde wieder äusserst agressiv.

Kurz zusammengefasst heisst das, dass wir uns sämtliche Informationen „erkämpfen“ mussten und wir etwa fünf Stunden nachdem der Flug abgesagt wurde, für etwa fünf Stunden und mit fünfzig Dollar Guthaben in einem fünf Sterne Hotel einquartiert wurden.

Tags darauf gings um 04:15 los und wir konnten schlussendlich via Sydney und ab dort mit Quantas unser Ziel mit einer Verspätung von rund siebzehn Stunden doch noch erreichen.

Als ob dies noch nicht genug wäre, durfte ich knapp vier Stunden nach unserer Ankunft in Neuseeland unseren Mietwagen da abholen, wo die Polizei von Auckland die abeschleppten Autos deponiert.

Es ist wohl nicht verwunderlich, wenn ich nach all diesem Ärger überhaupt keine Freude hatte, am anderen Ende der Welt gelandet zu sein.

Aber eins ist sicher... an dieser Stelle angelangt, wusste ich mit Sicherheit, dass es ab sofort nur noch besser kommen konnte.

Wie hiess es doch so schön am Flughafen von Auckland: A very warm welcome in New Zealand!

19.03.08  Northland

An unserem ersten Morgen in Auckland versuchten wir uns einen Überblick zu verschaffen. Dabei hatten wir natürlich immer im Hinterkopf, dass jeder Parkplatz ein Abschleppplatz sein könnte. Heute gings aber gut und wir hatten sogar noch die Gelegenheit die St.Paticks-Day Parade mitzuverfolgen, die von der irischen Gemeinschaft in Auckland organisiert wurde.

Wir verliessen Auckland kurz nach mittag. Unser erstes Ziel war Whangarei. Eine mittelgrosse Stadt ca. 150 km nördlich von Auckland.

Auf der Fahrt dorthin fiel mir das auf, was alle immer über Neuseeland sagen. Abgesehen von einigen Bäumen und Pflanzen, die man bei uns nicht findet, sah es hier wirklich so aus wie in der Schweiz. Es fiel vorallem auf, dass die Landschaft in sattem grün leuchtete (Dazu später mehr).

In Whangarei angekommen, quartierten wir uns auf einem Campingplatz ein. Anschliessend beteiligten wir uns ein wenig an den überall stattfindenden St.Paticks-Day Feierlichkeiten. Wie wir erfuhren, leben in Neuseeland offenbar sehr viele Irischstämmige Menschen, was dazu führt, dass der, eigenlich irische Feiertag, auch hier fast wie ein Feiertag gehandhabt wird.

Tags darauf besuchten wir die Whangarei Falls, ein Wasserfall, der direkt an das Wohngebiet von Whangarei angrenzt und um den ein toller Park mit Picknickplätzen und Feuerstellen angelegt wurde.

Unsere Reise führte uns weiter nordwärts entlang der Ostküste von Northland. Das Ziel hiess Cape Reigna.

Cape Reigna ist der nördlichste Punkt von Neuseeland. Der Leuchturm, der noch heute in Betrieb ist, hat zwar nur eine Höhe von 10 Metern, wirkt aber durch seinen Standort wie aus dem Bilderbuch. Zudem bestätigte sich, was ich noch als Witz von Gerri verstanden hatte: Man konnte hier wirklich sehen, wie das Tasmanische Meer und der Pazifische Ozean aufeinandertrafen. Wirklich beeindruckend.

Das wars denn auch schon fast, was wir in Northland unternahmen. Einzig in Baylys Beach, einem kleinen Nest an der Westküste unweit von Dargaville, stand noch ein Besuch des „grössten öffentlichen Observatoriums der südlichen Hemisphäre“ auf dem Programm.

Zunächst fuhren wir am Skydome vorbei, ohne dass wir es bemerkten. Als wir versuchten, von irgendjemandem eine Auskunft über Öffnungszeiten usw. zu erhalten, konnten wir nur feststellen, dass rund um das mikrokleine Gebäude in dem sich unser Fernrohr befinden sollte, eine ziemliche Sauordnung herrschte und niemand auffindbar war. Also fuhren wir zum Strand und genossen bei rauher See einen Bilderbuch Sonnenuntergang. Dort erzählte uns ein Einheimischer, dass das Haus, in dem die Skydome Betreiberin gewohnt hat, vor einigen Wochen gezügelt wurde (so hat es auch ausgesehen).

Tja, so kanns gehen.

Für uns gings nun, ohne dass wir einen Blick in die Sterne werfen konnten weiter in die klassischen Touristengebiete, in denen uns dampfende Schwefelquellen, Vulkane und höhlenerleuchtende Glühwürmchen erwarten sollten.

26.03.08  Von  Auckland nach Wellington

Das erste, was uns südlich von Auckland auffiel war, dass hier, im Gegensatz zu Northland, die Landschaft von Brauntönen beherrscht wurde. Dies hatte damit zu tun, dass Neuseeland den trockensten Sommer seit Jahrzehnten erlebte. Verschiedenste Leute bestätigten uns dies. Das Wetter und eine damit verbundene extreme Umsatzeinbusse in der Landwirtschaft war denn auch eines der beherrschenden Themen. Auch in den Medien.

Unsere Ausflüge führten uns zunächst aber ins Erdinnere. Die Waitomo Caves mit tausenden von leuchtenden Glühwürmchen. Anschliessend gings weiter nach Rotorua, wo wir die faszinierenden heissen Quellen und Geysire besuchten.

Eigentlich weiss ja jedes Kind, dass es im Erdinneren dampft und kocht. Wenn man aber sowas mal live erlebt, ist man schon ziemlich beeindruckt.

Rotorua war es denn auch, wo wir es zum Erstenmal schafften, baden zu gehen. Karfreitag, nach einer etwa zweistündigen Wanderung, in einem kleinen See auf über 1300 Meter über Meer... sehr erfrischend.

Nach einigen Tagen inmitten von Dampf und Schwefelgeruch gings dann weiter südwärts.

In Taupo besuchten wir eine Prawfarm. Es war das Erstemal seit etwa fünfzehn Jahren, dass ich eine Angel in die Hand nahm und mich zum Fischen überreden liess...

...vielleicht werde ich es in fünfzehn Jahren wieder versuchen...

Immerhin hatten wir (das heisst Da) nach etwa drei Stunden eine kleine Prawn Familie gefangen und wir konnten uns einen kleinen Apero daraus kochen.

Unser nächstes Abenteuer nahm uns dann ziemlich stark in Anspruch. Im ältesten Nationalpark Neuseelands, im Tongariro NP, stand eine Wanderung zum Kratersee des Mount Ruapehu, einem aktiven Vulkan, auf dem Programm. Bereits die Fahrt mit dem über zwanzig Jahre alten Sessellift, der modernste im ganzen Skigebiet, war ein kleines Abenteuer.

Auch wenn der Weg nicht markiert war, stellte der zweieinhalbstündige Aufstieg in sehr steinigem Gelände kein grösseres Problem dar.

Gemessen am Aufstieg, war die Aussicht, die wir auf dem Gipfel genossen kein Grund euphorisch zu werden. Die Wolken waren, entgegen dem Wetterbericht, zu hoch und die Sicht wurde immer wieder von dicken Nebelschwaden eingeschränkt. Ich hätte eigentlich erwartet, dass man von hier praktisch uneingeschränkte Sicht geniessen könnte (so wars im Wetterbericht).

Nun begann das eigenliche Abenteuer. Die lokalen Führer, welche mit einer japanischen Gruppe unterwegs waren, sagten uns noch, dass wir beim Abstieg an einem gewissen Punkt rechts ins Tal hinunterlaufen sollten. Dadurch wäre es auch bei plötzlich auftretendem Nebel einfach und sicher zum Sessellift zurückzufinden.

Wir hielten uns beim Abstieg an diesen Tipp, was uns letztendlich wohl etwas zu stark vom eigentlichen Weg abbrachte. Über Schneefelder, Bäche und sehr viel Geröll gings talwärts. Die Sicht wurde immer wieder durch starken Nebel eingeschränkt. In der Ferne sahen wir ein deutsches Päärchen, das kurz vor uns zum Abstieg gestartet war und ebenfall ortsunkundig war.

Kurz bevor uns der Nebel endgültig einhüllte und es zu Regnen begann, erreichten wir einen Skilift von dem ich glaubte, dass er uns zur Bergstation des Sessellifts führen sollte. Der Nebel war nun so dicht, dass man nur das Drahtseil des Lifts als Orientierung hatte.

Ich konnte bis zuletzt nicht sagen, ob wir dem richtigen Lift entlangliefen.

Psst... da war doch was. Motorengeräusche, Stimmen. Auch wenn von der Bergstation noch nichts zu sehen war, wusste ich nun, dass wir auf dem richtigen Weg waren und dass wir es bald geschafft hatten.

Bei der Bergstation angekommen, erfuhren wir, dass das deutsche Päärchen kurz vor uns eintraf und die japanische Gruppe, sowie eine andere Gruppe, die noch unterwegs war, noch nicht aufgetaucht waren.

Die meisten Sessel des Sesselifts waren bereits im „Stall“. Deshalb wurde der Lift abgestellt, als die noch fahrenden Sessel oben eintrafen und wir warteten bis sämtliche Wanderer (oder sollte ich sagen Bergsteiger) für die Talfahrt eingetroffen waren (ich werde dazu noch einen kuriosen kleinen Film hochladen, wenn ich die Gelegenheit dazu habe).

Froh, gesund und sicher unten angekommen zu sein, trafen wir die Abmachung, dass es ab sofort nur noch einfache Wanderungen geben sollte.

Ohnehin war unsere Zeit auf der Nordinsel von Neuseeland abgelaufen.

Wir machten uns auf den Weg Richtung Wellington, wo wir eine Unterkunft buchten, die uns bis morgens um vier am nächtlichen Treiben (und das war ziemlich laut) teilhaben liess.

Nun sitzen wir auf der Fähre nach Picton und freuen uns auf die Zeit die wir noch vor uns haben.

Natürlich schauen wir auch auf das zurück, was wir hier erlebten. Dabei ist es wohl unvermeidlich, dass wir unsere Erlebnisse hier mit denjenigen in Tasmanien vergleichen.

Bis jetzt, da sind wir uns beide einig, verdient Tasmanien den Titel „the natural state“ (so nennen sie sich in der Werbung) eindeutig.

In Neuseeland hingegen ist uns aufgefallen, dass es fast schon schwierig ist eine Wanderung zu finden, für die man nicht bezahlen muss.

Hier wird buchstäblich heisse Luft (Dampf) zu Geld gemacht (und dies nicht gerade zu knapp).

01.04.08 Ab in den Süden

Was in unseren Breitengraden bei vielen eine Erinnerung an Sandstrände und Wärme auslöst, könnte in der südlichen Hemisphäre gerade andersrum sein. Da wir uns bereits im tiefsten Herbst befinden, müssen wir durchaus damit rechnen, dass für uns nicht jeden Tag die Sonne lacht. Dies könnte umso wahrscheinlicher werden, je mehr wir Richtung Süden fahren.

Auf unserer Überfahrt von Wellington nach Picton ist davon aber noch keine Spur zu sehen.

Bei strahlend blauem Himmel starten wir um halb neuen mit der Fähre und erreichen nach knapp drei Stunden Picton. Hier fassen wir unser neues Auto (die meisten Autovermietungen bieten einen kostenlosen Wechsel des Autos an, um die Fährkosten fürs Auto zu sparen).

Wir entscheiden uns, entgegen der meisten Reisenden, von hier direkt an die Westküste nach Westport zu fahren.

Nach unserer ersten Nacht „im Süden“, wo wir im übrigen recht gutes Wetter hatten, gibts einen Tag mit vielen kleinen Ausflügen. So besuchen wir beispielsweise eine Robbenkolonie unweit von Westport.

Im Paparoa NP gibts einige kleinere Spaziergänge zu sehenswerten Lookouts.

Tja, aber irgendwann ist es dann halt doch soweit. Die schon den ganzen Tag sehr tiefhängenden Wolken beginnen sich zu entleeren und das einzige, was an diesem Tag noch Spass macht, ist die Fahrt nach Franz Josef.

Es ist ja sehr gut möglich, dass du schon von diesem Ort gehört hast. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass du den Franz Josef Gletscher kennst. Der ist nämlich weltberühmt und wegen dem gibt es wohl auch das Dorf Franz Josef. Und wenn ich vorhin gesagt habe, dass die Fahrt dorthin das einzige war, was Spass machte, dann ist das wirklich so.

Franz Josef ist eine Ansammlung von Hotels, Motels und Campingplätzen. Zudem gibt es hier einen Supermarkt, eine Visitor Information, eine Tankstelle, ein paar Pubs und einige Büros, in denen man von „wir bringen dich zum Gletscher“-Touren bis zum Heliflug so ziemlich alles zu überteuerten Preisen buchen kann.

Ich frage mich, warum da McDo, KFC und Konsorten noch keinen Laden aufgemacht haben.

Vielleicht ist das Einfliegen der Hamburger und Poulets hier einfach zu teuer.

Wir sind dann jedenfalls einfach von selber zum Franz Josef- und zum Fox Gletscher gelaufen (Fox ist um einiges attraktiver) und sind bei diesen jeweils knapp zweistündigen Wanderungen mehr oder weniger vom Regen verschont worden. Ansonsten gabs für uns hier nichts mehr, was von Interesse war und wir machten uns auf den Weg nach Wanaka.

Wanaka. Es gibt Leute, die sagen, dass es das Queenstown von morgen sein wird. Tatsächlich ist Wanaka die momentan am schnellsten wachsende Kleinstadt in Neuseeland und es gibt, ausser den vorhin erwähnten Schnellverpflegungsbuden, eigentlich alles, was man zum Glücklichsein braucht.

Was vorallem auffällt ist die fantastische Lage am Wanakasee mit den umliegenden Bergen. Zudem ist Wanaka idealer Ausgangsort für viele tolle Wanderungen im naheliegenden Aspiring NP.

02.04.08 Von Wanaka nach Te Anau

Nach unserem Aufenthalt in Wanaka gings weiter südwärts. Das nächste Ziel hiess Queenstown. Wohl die Trenddestionation schlechthin in Neuseeland.

Hier leben etwa 5000 Einwohner. Während der Hochsaison sind es etwa 15'000 mehr, die die vielen Bars, Pubs und Restaurant bevölkern und die wohl auch die sehr zahlreichen Abenteueraktivitäten in Anspruch nehmen.

Wir hatten schon viel von Queenstown gehört (nicht nur Gutes) und so waren wir auch entsprechend gespannt.

Der Ort liegt, genau wie Wanaka, an einem schönen See umgeben von einer hügeligen Landschaft (wobei mir persönlich Wanaka besser gefallen hat). Wahrschelinlich gibt es nirgends in Neuseeland eine solche Konzentration von Bungy-, Skydive-, Rafting-, Jetboat- und anderen Abenteuerangeboten wie hier.

Auch wir können uns dem nicht entziehen und entscheiden uns kurzfristig für eine Jetboatfahrt im Skipper Canyon. Dabei handelt es sich um ein ganz tolles Angebot, das bei fast gleichem Preis (der ist hoch!!!) wie das wohl bekannteste, ganze zweieinhalb Stunden dauert (das andere nur eine Stunde).

Als wir um 15:30 in Queenstown abgeholt werden, erfahren wir, dass wir zunächst etwa vierzig Minuten Anfahrtsweg hinter uns bringen werden. Bleiben ja von den zweieinhalb Stunden immer noch etwa eine Stunde und fünfzig Minuten.

Nach einer halsbrecherischen Fahrt in den Bergen des Queenstowner Hinterlandes und kurz bevor wir beim Bootsplatz ankommen, erfahren wir, dass wir nun für etwa dreissig Minuten mit dem Jetboat unterwegs sein werden...

Heee...?

Nach genau 23 Minuten ist Schluss und wir verbringen den Rest der Zeit damit, auf die Ausdrucke der Fotos zu warten, die für den happigen Preis von zwanzig Dollar niemand haben will und mit der Rückfahrt nach Queenstown.

Nein, nicht dass du jetzt denkst, es hätte keinen Spass gemacht. Ganz im Gegenteil. Es hat höllischen Spass gemacht und ich wäre sehr gerne noch lange mit diesem geilen Boot unterwegs gewesen.

Es hat sich aber gezeigt (leider erst im Nachhinein), dass die sehr viel längere Dauer unseres Ausflugs nur aus An- und Rückfahrt bestand und die Dauer auf dem Boot (und darauf kommt es ja schliesslich an) beim anderen Angebot die genau gleiche ist.

Tja, es lohnt sich also manchmal nebst dem Kleingedruckten zu lesen, auch nachzufragen.

Aber nochmals: Wenn du jemals die Gelegenheit haben solltest einen Jet-Boat Ausflug machen zu können, zögere nicht und mache es.

Es ist wirklich geil. :)

Und weil wir halt etwas spät zurück waren gabs an diesem Abend noch eine längere Fahrt nach Te Anau, wo wir uns für die Nacht einquartierten.

Die nette Dame, die extra für uns die bereits geschlossene Reception nochmals aufmachen musste, erklärte uns, dass wir uns für den morgigen Ausflug zum Milford Sound einen wettermässig idealen Tag ausgesucht hätten.

So klar, wie der Himmel heute Abend sei, da könne den ganzen morgigen Tag kein schlechtes Wetter sein.

Ach, was haben wir doch immer für ein Wetterglück.

Aber es sollte alles ganz anders kommen.

Offenbar ist es halt in diesem Süden, ganz genau gleich wie im anderen Norden.

04.04.08 Milford Sound und die Ostküste

Am Morgen hiess es für mich früh aufstehen. Ich hatte Da versprochen, die Kleider zu waschen. Und da wir eine rund zweistündige Fahrt zum Milford Sound hatten, musste dies zeitig erledigt werden.

Ich staunte nicht schlecht, als ich ziemlich viele Wolken am Himmel sah. Wie war doch die Prognose: Sonnig im Südwesten.

Das geht sicher ganz schnell wieder vorbei. Mal schauen, wie die Wettervorhersage am TV aussieht... Das darf doch nicht wahr sein. Soll es doch heute wirklich Regen geben. Eigentlich war der ursprünglich erst für morgen angesagt.

Auf unserem Weg nach Milford Sound verdunkelte sich der Himmel dann ziemlich schnell und schon bald war klar, dass es nicht mehr darum ging, ob es auf der Bootsfahrt regnen könnte. Es goss bereits hier wie aus Kübeln.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Auf unserer Tour sahen wir die ganzen drei Stunden, was wir schon vom Bootssteg aus gesehen haben: Wolken, Regen und nebelverhangene Felswände. Erst auf der Rückfahrt nach Te Anau hellte sich der Himmel etwas auf und es hörte auf zu Regnen. So richtig schön wurde es an diesem Tag aber nicht mehr.

Die Gegend am Milford Sound ist eine ganz fantastische. So bewegt man sich auf Meereshöhe und befindet sich gleichzeitig direkt vor bis zu 1600 m hohen Bergen und sieht Schnee auf deren Gipfeln (wenn man etwas sieht).

Mit den Erfahrungen die wir gemacht haben, muss ich aber trotzdem sagen, dass man sich das Geld für eine Bootstour sparen kann, wenn man diese nicht bei schönem Wetter geniessen kann. Alleine die Gegend um den Bootssteg bietet bei Schlechtwetter genügend spektakuläre Ausblicke.

Tagsdarauf sah das Wetter dann, zumindest bis am frühen Nachmittag, ähnlich schlecht aus, und wir verliessen Te Anau auf der Southern Scenic Route Richtung Süden. Das erste Ziel, das wir ansteuerten, hiess Invercargill. Vielleicht kennst du die Geschichte von Burt Monroe, dem verrückten alten Mann, der in den 1950er Jahren mit seiner uralten Indian nach Salt Lake City fuhr, um dort einen Geschwindikeitsrekord aufzustellen (The worlds fastest Indian). Dieser Burt Monroe kam aus Invercargill und ich wollte, obwohl ich wusste, dass es hier nichts spezielles zu sehen gab, einfach mal vorbeischauen. Und so verliessen wir diese Stadt nach einem kurzen Bummel und einem Mittagessen. Weiter gings auf der ältesten Scenic Route Neuseelands und wir erreichten an diesem Tag noch den südlichsten Punkt der Südinsel (Slope Point) und, das Wetter war mittlerweile recht gut, einen wunderschönen Aussichtspunkt mit Leuchtturm (Nugget Point), wo wir eine Gruppe junger Robben beim Spielen beobachten konnten.

Auf unserer ganzen bisherigen Reise fanden wir immer auf Anhieb eine Übernachtung. Heute aber mussten wir uns zum Erstenmal so richtig darum bemühen. Und so fanden wir dann in der Nähe von Dunedin etwas, was zwar nicht wirklich unseren Vorstellungen entsprach, aber durchaus genügend Erholung bot, um am nächsten Tag in die Berge aufzubrechen.

06.04.08 Mount Cook

Am morgen nach unserem Abstecher auf die Otago Peninsula erhielten wir noch einen kurzen Eindruck von Dunedin. Diese Stadt, scheint zahlreiche alte Gebäude zu haben, die unschwer die Zeiten englischer Siedler erkennen lässt. Unser heutiges Ziel, Mount Cook, erreichten wir nach einer etwa vierstündigen Fahrt. Wir planten, dass wir hier mindestens zwei Tage verbringen, bevor wir nach Christchurch, unserer letzten Station auf der Südinsel, aufbrechen wollten. Es schien, dass nach unserer "Übernachtungs-Glücks-" nun eine Pechsträhne folgen sollte. Weil am Wochenende eine Ruderregatta in Mount Cook stattfindet, gab es bis runter nach Twizel (ca. 90 km von Mt. Cook entfernt) keine Übernachtungen unter 140.-NZ$ (wir übernachten sonst für durchschnittch 60 NZ$). So bleibt uns nichts anderes übrig, als uns im Hotel Hermitage (das ist auch so teuer, wie es tönt), für satte 181 Stutz ein Appartement zu buchen. Damit, und weil für Freitag, wo wir eigentlich eine Kajaktour machen wollten, sehr schlechtes Wetter angesagt war, verkürzte sich unser Aufenthalt auf einen, anstatt zwei Tage. Diesen genossen wir dann aber umso mehr. Nachdem wir uns bei einem fantastischen Frühstücksbuffet eingeschlichen und vollgefressen hatten, gings auf einer insgesamt etwa dreistündigen Wanderung zu einem Gletschersee und dem dazugehörigen Bergpanorama.

Einfach prächtig. Halt ganz wie in unserer schönen Schweiz.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit der Fahrt nach Christchurch und der Suche nach einer Unterkunft für die nächsten fünf Tage. Von Christchurch aus planten wir, nebst Stadtbummel auch einige Ausflüge in die umliegenden Regionen zu machen. So gabs beispielsweise eine Tour nordwärts nach Hanmer Springs und Kaikoura. Den absoluten Höhepunkt jedoch, bildete eine zufällige Begegnung mit einem Seelöwen, der sich in der Nähe von Akarua, einem stark französisch geprägten Dorf, einen schönen Tag machte und sich dann schlussendlich doch nicht dazu überreden liess, mit uns die Sonne zu geniessen. Es war ein solch beeindruckendes Schauspiel, Da und ich standen wie gebannt da und konnten kaum glauben, was sich vor unseren Augen abspielte. Wir hätten eine teure Tour buchen können und wohl kaum so etwas zu sehen gekriegt.

Zum Abschluss auf der Südinsel gabs noch einen Ausflug mit der sogenannten Christchurch Gondola, einer Gondelbahn, die uns auf einen Hügel zwischen Christchurch und Lyteltton bringt. Von hier kann man eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt geniessen ... wenn man nicht gerade im dichten Nebel steckt.

11.04.08 Zurück in Auckland

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Eben noch lernte ich das unerbittliche Neuseeländische Gesetz kennen, indem die Auckländische Polizei unseren Mietwagen abschleppen liess und schon erhalte ich eine zweite Chance, die grösste Metropole dieses Landes in mein Herz zu schliessen.

Unser Flugzeug bringt uns morgens um acht von Christchurch nach Auckland, wo wir uns gleich wieder einen Wagen mieten (wir kennen ja mittlerweile sowohl die neuseeländischen Parkvorschriften,wie auch die neuralgischen Parkfelder Aucklands). Wir quartieren uns für die verbleibenden drei Tage auf einem Holiday Park in der Nähe des Flughafens ein. Danach gehts ab in die Stadt. Für den morgigen Tag buchen wir eine Kayaktour auf Waiheke, einer nahegelegenen Insel. Der nette Herr der uns die Details für die Tour erzählt, kommt fast nicht aus dem Schwärmen raus und macht uns beinahe glauben, wir hätten den Jackpot gewonnen. Und mit Andy, der Nummer achtzehn der Welt im Judo, hätten wir den tollsten Kerl der Welt als Führer. Hmmm...??? Da hoffen wir doch ma dass wir kein Judo brauchen werden. Tags darauf gings dann sehr früh los. Wir fuhren um 06:20 mit dem Bus in die Stadt, weil wir unseren brandneuen Mietwagen nicht den ganzen Tag auf irgendwelchen Parkplätzen rumstehen lassen wollten. Als wir dann beim Kayakschuppen ankamen, staunten wir nicht schlecht, als uns Ross, der nette Herr, der uns die Tour verkauft hat, begüsste. Andy hätte gerade keine Zeit gehabt und da sei er halt eingesprungen. Wie sich später herausstellte, war Ross zugleich der Besitzer. Wir genossen eine tolle Tour bei idealen Verhältnissen und, da wir nur zu zweit waren, mit einem privaten Tourguide. Tag darauf gabs dann noch einen Ausflug auf die Coromandel Halbinsel, wo wir einen lohnenswerten Abstecher nach Cathedral Cave machten (ca. 40minütige Wanderung entlang einer spektakulären Küste).

So und nun hiess es packen. Nach knapp einem Monat, ist unsere Neuseelandreise bereits zu Ende. Rückblickend muss ich sagen, dass wir viele schöne Erlebnisse hatten und dass es mir hier, trotz des harzigen Starts, gut gefallen hat.

Als versöhnlicher Abschluss gabs denn auch noch ein schönes Geschenk von der Polizei in Auckland: Ich erhielt ein e-mail, dass ich die Busse von 110.- NZD, die ich fürs Abschleppen aufgebrummt bekam, nicht bezahlen musste.

Schwein gehabt.;-)

Für uns gehts jetzt ab nach Thailand, wo ich die Gelegenheit habe, einen Monat lang den thailändischen Sommer geniessen zu können (schwitz).

Ich hoffe, du hattest etwas Spass mit meinen Reiseberichten und freue mich auf ein Feedback.